Ich heisse Alice, bin fast 18. Ich bereite gerade das Baccalauréat und das Abitur vor. Das ist ja etwas Besonderes, ich bin in der Terminale Littéraire AbiBac in Caen (14) und ich studiere Geschichte/Erdkunde und Literatur auf Deutsch (10 Stunden Deutsch pro Woche). Bestimmt haben Sie schon davon gehört, weil diese Fachgruppe sich verbreitet hat.
Als ich in der Seconde war habe ich zwei Monate in Deutschland verbracht, ich der Nähe von Aschaffenburg genauer gesagt. Da habe ich mich teilweise unwohl gefühlt. Ich weiss nicht warum, aber jedes Mal fühle ich mich nicht so wohl in Deutschland. Und ich möchte verstehen, warum ich das empfinde. Ich habe Angst zu sprechen. Ich habe Angst davor, nicht verstanden zu werden. Das Problem bei mir ist, dass ich nicht wage, ein Gespräch einzuführen, zB. Ich habe sozusagen ein mündliches Problem. Jedoch spreche ich nicht schlecht… Wäre es eher ein Vertrauensproblem ? Selbstbewusstsein ?
Ich möchte wissen, ob ich die einzige bin, die diese Angst vor dem Sprechen hat, oder ob es anderen Personen gibt, die auch das empfinden… Ich hoffe, ich drücke mich deutlich aus…
Zum erste entschuldige bitte mein schlecht Deutsch !
Sonka hat dir geschrieben, dass du ein sehr gut Deutsch hast !! Du hast viel Glück, mein ist schlecht, und ich weiss es ! Aber wenn ich in Deutschland bin, soll ich mit meinem Freunde Deutsch sprechen weil nur meinem Freundine Französisch spricht, ihre Familie spricht keine Französisch, also ICH soll Deutsch sprechen damit wir zusammen diskutieren können…
Man kann mit mir laaangsaaammmm(eeee) sprechen, ich antworte langsam, ich suche meinen Wörter (im Kopf und im Wörterbuch), ich frage meine Freundine, wenn ich nicht verstehe, oder wenn ich ein Wort suche… Die andere warten meinem Satz… und… MIRACLE, ich verstehe, und sie verstehen mir !! (mich ??)…
ja ja … natürlich sag ich viel Fehler (mit der die das und andere ! )… Aber wenn ein Deutsch dir auf Französisch sagt :
« Le voiture blanc a un accident eu »… du verstehst was er meint oder ??? Für mich ist das wichtige !!! Übung macht den Meister !! Wenn du nicht spricht, machst du keine Fortschritt !! Dein « Schreibt Deutsch » (allemand écrit ??? ) ist sehr gut ! Lance-toi und sprich Deutsch !!! Bitte !!!
Und weisst du ??? Wenn ich seit 3 oder 4 Tagen im Deutschland bin, beobachte ich dass mein Deutsch besser ist als der erste Tag meinem Reise… Am Ende meinem Urlaub… traüme ich auf Deutsch, ich spreche auch ohne Worterbuch, und kann ein Diskussion im Tisch verstehen !!
Mein Deutsch ist ja ziemlich gut… Vielleicht soll ich präziser sein. In College war Deutsch nur meine 2. Sprache (Englisch war meine 1.). In der Seconde war ich in einer normaler Klasse, immer Deutsch 2. Sprache. Und ich bin in AbiBac in der Première eingretretten (Sonderfall!!, normalerweise tritt man ab der Seconde ein) und meine Sprachen wurden also verwechselt. Jetzt habe ich Deutsch als 1. Sprache und Englisch als 2. Sprache ! Was ich damit meine, ist dass ich mich viel anstrengen musste, um Erfolg in AbiBac zu haben. Geschichte und Erdkunde auf Deutsch waren am Anfang sehr schwer. Und Aufsätze auf Deutsch zu schreiben… Mann ! In der Première war sicher ein Mangel an Selbstbewusstsein… Aber da ich wirklich gearbeitet habe, habe ich vielen Fortschritten gemacht. Und ich bin stolz darauf… Wirklich. Ich bin die einzige meiner Klasse, die Deutsch als 2. Sprache hatte. Und ich bin jedoch in der Mitte der Klasse und eine der Besten in Grammatik und Sprachrichtigkeit, und auch in Wortschatz im Allgemein. Ich habe so vielen Wörter gesucht, um den verschiedenen Romanen zu verstehen, dass ich vielen davon gemerkt habe.
In Französisch habe ich gar nicht das selbe Problem. Ich spreche sehr gern, und auch sehr deutlich. Das sagen oft meine Lehrer… Ja, ich spreche gern.
Und jaaaa ich mag wirklich was wir studieren… Das ist so spannend. Die Werke, die wir bearbeiten sind einfach so toll… Wir bearbeiten Top Dogs von Urs Widmer (Theaterstück), Fabian, die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner, und letztes jahr haben wir Der Vorleser von Bernhard Schlink und Am kürzeren Ende der Sonnenallee behandelt. Es gefällt mir wirklich, auf deutsch zu studieren. Besonders die Literatur.
Es macht mir Spass, deutsch zu lernen. Es ist klar. Und wenn ich alleine vor der Klasse ein Referat halte, spreche ich deutlich und gern. Ich mag das (ich möchte Deutschlehrerin werden… übrigens). Aber in Deutschland ist es nicht so einfach, flüssig und spontan zu sprechen. Vielleicht ist da das Problem. Dass ALLES und ÜBERALL deutsch gesprochen wird. Vielleicht fühle ich mich verlaufen. Keine Ahnung…
Ja… Was du sagst stimmt. Ich soll mir vertrauen. Ich weiss, dass ich fähig bin. Jedoch bin ich trotzdem verzweifelt. Sowieso habe ich ein Mangel an Selbstbewusstsein im Allgemein
Gestern redete ich mit einem Jung im Internet, und ich war so erstaunt, dass ich so flüssig schreiben konnte. Und ich war auch erstaunt, dass es verständlich war. Ich schrieb wie ich auf französisch schreibe… Normal.
Ich habe keine Reise nach Deutschland geplant… Aber das nächste Mal werde ich versuchen, meine Angst zu überwinden.
wow, hartes Stück! Das Buch musste ich erst an der Uni lesen!
Ihr arbeitet anscheinend sehr fleißig bei euch!
Also ich werde versuchen, mich deutlich auszudrücken. Nur habe ich das Gefühl, dass es wirklich nicht an deine Sprachkenntnisse liegt. Dein Deutsch ist, zumindest schriftlich, wirklich gut und du solltest dich überhaupt nicht dafür schämen oder so, sondern stolz darauf sein, dass du in so kürzer Zeit eine sonst so schwere Sprache zu beherrschen. Also ein großes Lob an dich!
Ich glaube Sonka wollte auch auf diesem Punkt kommen: liegt das Problem eher woanders? Ich mein, dass du einfach etwas schüchtern bist? Solltest du natürlich nicht. Die Deutschen freuen sich immer, Leute kennenzulernen, insbesondere eine Französin und wenn sie so gut Deutsch kann, wie du! Das ist perfekt. Sie werden dich fragen, woher du so ein schönes Deutsch hast und dich bewundern… also jetzt nichts, dass eine unwohle Situation ausmachen könnte.
Aber es ist nicht unbedingt unnormal, sich manchmal unwohl zu fühlen. Ich wohne seit 3 Jahren in Deutschland, kann die Sprache gut genug, um mich locker auszudrücken, doch fühle ich mich manchmal unwohl. Das liegt aber nicht an die Sprache. Warst du schon für eine längere Zeit im Ausland, bevor du diese 2 Monate in Dt verbracht hast? Hast du oft Heimweh? Fällt es dir schwer, dich von deiner Familie/Freunde trennen zu müssen?
Das sind meiner Meinung nach die Fragen, die du dich stellen solltest. Denn an die Sprache liegt’s wirklich nicht.
Ich denke auch, dass es bei dir, Alice, nicht an der Sprache liegt. Deine Deutschkenntnisse sind exzellent. Es gibt viele Menschen, denen es schwerer fällt, sich in den Alltag einer anderen Kultur, in andere Lebens- und Verhaltensweisen hineinzufinden, sie vielleicht sogar zu mögen oder gar anzunehmen, und andere Menschen, die da « adaptionsfreudiger » sind.
Ich lebe jetzt seit vier Jahren in Frankreich und auch ich erlebe bisweilen Momente, wo ich mich nicht wohlfühle. Simpel ausgedrückt: Deutsche und Franzosen « ticken » eben anders, und so vermisst man eben das Umfeld, in dem man aufgewachsen ist.
Ja, ich verstehe was ihr meint… Nächstes mal werde ich versuchen, mich mehr auszudrücken, um mein « mündliches » Deutsch zu verbessern. Ich empfinde nicht wirklich Heimweh… aber seit drei Jahren habe ich ein paar Depressionsprobleme, die mit Essenproblemen verbunden sind… Vielleicht hat es etwas damit zu tun !
Dieses Thema hat meine Aufmerksamkeit erregt, obwohl es seit 2012 ist.
Ich habe dasselbe Problem…Wir haben einen gemeinsamen Punk:. Ich befürchte auch, Deutsch zu sprechen, im Deutschen mich auszudrücken. Und meine Furcht liegt auch an einen Mangel auf Selstbewusstsein und ich will immer die Beste sein, akzentfrei sprechen. Ich kann ebenso nicht ertragen, wenn die anderen Schüler besser als ich sind. Du hattest Chance, ein Abibac zu machen. Warum haben Menschen nicht gleiche Chancen ? Diese Frage stelle ich mir jeden Tag. Ich kann leider nicht ein Abibac machen, weil ich nicht derzeit in Frankreich wohne…sonst würde ich unbedingt eine machen.
Ich verspüre auch Depressionsprobleme, die mit Minderwertigkeitskomplex und Identitätskomplex verbunden sind. Ich werde mich hier nicht über dieses Thema verbreiten…Wer mit mir darüber ausfürlicher diskutieren will, kann mir eine private Nachricht schreiben .Ich brauche das.
Noch einmal, empfehle ich dir, auf diesen unterstehenden Link zu klicken André Ekama, un écrivain camerounais en Allemagne…
Es handelt sich um das Erlebnis eines afrikanischen Schriftstellers, der seit langem in Deutschland wohnt und das Deutsche als Sprache seines literarischen Ausdrucks gewählt hat.
Dort kannst du auch deinen eigenen Kommentar schreiben.