Et si on papotait un petit peu... Nur auf deutsch!

Ich bin mit dir völlig einverstanden, aber dass verstehen eben die Franzosen nicht. Oder wollen es nicht verstehen. Wie Brett sagt, verleugnen sie das einfach. Sie wollen ihre « Privilegien » partout verteidigen. Egal ob « befristeter Arbeitsvertrag oder Arbeitslosigkeit », das verleugnen sie überhaupt, für sie gibt es nur eine Alternative : unbefristeter Arbeitsvertrag mit allerlei Rechten…

Aber hier ist natürlich der Ausdruck « die Franzosen » ein bisschen übertrieben, natürlcih gibt es auch unter den Franzosen viele (vielleicht sogar eine Mehrheit?), die anders denken, sich aber nicht so laut ausdrücken. Das stelle ich jeden Tag auf Foren oder mit « echten » Leuten fest. :wink:

Ne ne, ich bin hier völlig mit Seb einverstanden…

Brett: auch einverstanden, was das Arbeitslosengeld betrifft. Bin mir aber nicht sicher, ob dass wirklich mit dem CPE zu tun hat?

Höchstwahrscheinlich !

Doch, ob es eine Mehrheit ist, wage ich mal zu bezweifeln, da, laut einer aktuellen Umfrage, 3/4 der französischen Jugendlichen bis 25 Jahren, von einer Karriere als Beamte träumen - obwohl auch ich von dieser Zahl etwas erstaunt bin.

Du hast schon Recht, daß es kein direkter Zusammenhang mit der aktuellen Debatte in Frankreich um den « CPE » gibt.

Dennoch wäre ich mal gespannt zu erfahren was die Kinder von Arbeitslosen denken.

Denn es ist ja wohl bekannt, daß man auch von seinem direkten Umfeld (Familie, usw) beeinflusst wird. Und wenn Kinder sehen, daß es ihren Eltern als Arbeitslose gar nicht so schlecht geht, weil der Staat ihnen so hohe Summen « bezahlt », bin ich mir fast sicher daß das die Kinder und Jugendlichen prägt.
Wer hat schon Lust sich viel Mühe zu geben um eine Arbeit zu finden wenn die eigenen Eltern (oder Freunde, Bekannte) es während der Arbeitslosigkeit gar nicht mal so schlecht haben ?

Die Situation in der die Eltern, Familienangehörigen, oder Freunde leben, hat schon einen Einfluß auf die heutige Jugend. Das ist, denke ich, unbestreitbar.
Als Beispiel kann ich nur meine eigene Tochter nennen : Sie ist zwar erst volljährig geworden, und hat noch etwas Zeit bevor sie sich « auf den Arbeitsmarkt stürtzen muss », aber machmal bin ich schon etwas erstaunt über ihre Aussagen. Wie z.B. als sie uns einmal sagte, wenn sie später mal den Job verlieren sollte, würde sie sich direkt in Frankreich oder Luxemburg anmelden, weil die Arbeitslosen es dort besser haben als bei uns in Deutschland. Solche Aussagen lassen uns Eltern schon nachdenklich werden…

Naja, zuerst mal muss sie dieses Jahr ihr Abitur schaffen. Zum Glück waren die Schulen hier nicht blockiert. :laughing: Im Ernst : Das ist auch etwas, daß ich nicht begreife bei der französischen Jugend, die soviele Schulen und Universitäten blockiert : Warum verstehen die nicht, daß es nochmal die Schwächsten treffen wird ? Diese unverständlichen Blockaden werden wieder einmal dieselben treffen : die Sozialschwachen, die die « boursiers » sind (das franz. « Bafög » sozusagen), die die nicht das Geld haben sich jetzt privaten Unterrricht zu leisten um die verlorene Zeit aufzuholen, die die eh schon Schwierigkeiten in der Schule hatten, usw. Warum kapieren die sowas nicht ? Das versteh’ ich nicht.

Klar! Und das gilt auch umgekehrt. Ich bin mir sehr bewusst, dass mein Hinblick auf diese Situation (und aufs politische Leben im Allgemeinen) deutlich von meiner Umgebung beeinflusst wird. Ich habe ja ganz viele Unternehmer herum: beide Grosseltern waren Unternehmer, so Waren meine Vater mit Geschwister, dann wieder allein, so waren auch die Onkel auf Mutterseite, und auch meine Mutter (eigentlich waren meine Eltern nie im Leben Angestellte), und auch mein Bruder und seine Frau, und auch mein Mann und wahrscheinlich ich selbst eines Tages.

(schon ein bisschen aus des Themen:) das konnte ich an der Uni schon feststellen. Ich machte in einem Kurs über Firmengründung (création d’entreprise) mit, wo ich kaum was neues erfahren habe. Und da war ein Kommilitone, der war ganz verloren in all dieser Info, und als wir diskutierten erfuhr ich, dass er selbst Lehrer war, sowie auch Vater und Mutter, und dass er nie so was wie ein Unternehmer oder ein Unternehmen nah gekommen war. Das war für ihn so etwas ungeheures, nicht vorstellbares, das ihn in Panik geraten liess. Konnte kaum ihn verstehen (gibt ja nichts schreckliches in einem Unternehmen!). aber da kann man sich leicht vorstellen, wie solche Leute vor dem CPE sich fürchten sollen (wenn sie sich schon vom einem Unternehmen fürchten).

Ja! Verstehe ich auch nicht. (Übrigens betrifft dies nicht nur die boursiers, es gibt auch andere Studenten, die Schwierigkeiten haben, ohne Stipendien zu bekommen.) Das habe ich seit Anfang des Konflikts schon mehrmals gehört: wie sollen wir (=Studenten ohne Mittel) leben, wenn die Klausuren aufgeschoben werden, denn wir sollen ja schon im Mai/Juni/Juli anfangen zu arbeiten, um unser Lebensunterhalt zu verdienen?

Dummes Land…

Ich halte CPE und CNE für Kinkerlitzchen, so bin ich selbstverständlich gegen die Einführung dieser neuen Verträge. Sie sind nämlich der wirtschaftlichen Lage Frankreichs so angemessen, wie das ehrgeizige Versprechen Villepins, 100 Tage würden ausreichen, um die Arbeitslosigkeit in jenem Land zu sinken. Solche Konzepten dürfen aus keiner klaren Analyse stammen.

Die schöne Zeit ist leider vorbei, stimmt, und zwar seit den 70ern. D.h. unsere Ökonomien sollen eine Krise durchstehen, die, trotz momentanen Aufschwünge, seit mehr als 30 Jahren dauert. Diese Krise ist keine schlichte „B-Phase“ in einem kapitalistischen Zyklus. Einige Phänomene, die sie bezeichnen, waren in der Geschichte des Kapitalismus – sogar des urzuständlichen K. – nie entstanden. Man brauchte sogar neue Begriffe, um sie zu beschreiben, wie den Begriff Stagflation. Wollen wir uns in so einer schwierigen Lage behaupten, brauchen wir keine Notbehelfe, sondern umfassende Reformen.

Doch diese Reformen dürfen die soziale Sicherheit nicht abschaffen, ohne mit ihren Zwecken zu scheitern. Lohn- und Gehaltsempfänger spielen eine entscheidende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Sie sind nicht nur Produktionskräfte, sondern auch Verbraucher, die Vertrauen und Mittel brauchen, um Güter zu kaufen, zahlbare Dienste zu benutzen und sich größere Investitionen zu leisten (z.B. um zu wagen, ein eigenes Haus bauen zu lassen). Arbeitnehmer sind ein wichtiger Teil unserer Innermärkte, deren Leistungen befriedigend sein müssen, damit unsere Ökonomien wirklich wiederaufsteigen können. Nach meinem Dafürhalten sollte eine verantwortliche Politik diesen Punkt nicht ignorieren.

Ich wurde dazusagen, sie sollten – teilweise zumindest – auf ihre Privilegien verzichten, nicht nur um sich als Vorbild zu verhalten, sondern auch weil diese Privilegien selten ihren Leistungen entsprechen und oft schädlich sind. Das erklärt Michael Adams (Professor für Wirtschaftsrechte an der Uni Hamburg) in einem Beitrag des Spiegels von Juli 2005:

Da irrst Du Dich. Sie tun das jeden Tag. Wenn der bewährte Arbeitsnehmer teurer wird als die Arbeitslosen, die vor der Tür Schlange stehen, hilft es wenig, « bewährt » zu sein.

Die französische Debatte ist viel einfacher als es aussieht:
Wenn man eine Wohnung mieten will, muss man in vielen Orten eine faste Anstellung haben. Vermieter verlangen immer mehr Sicherheiten, damit sie auf ihr Geld kommen. Bei den Banken ist es noch schlimmer: keine Chance, sich auf Borg ein Auto finanzieren zu lassen, wenn die finanzielle Situation der Familie keine absolute Sicherheit bietet. Dieses Auto braucht man aber meistens, um zur Arbeit zu fahren und die so begehrte faste Anstellung bewerben zu können. Jeder Franzose weiß auch, dass der RMI (Sozialhilfe) nicht mal zum Übeleben genügt. So schlimm wäre es nicht, wenn Leute nicht jahrelang darauf hingewiesen wären, weil die Arbeitslosigkeit in Wirklichkeit eher 15% ist als die offiziellen 10%. Bei Jugendlichen ist es noch dramatischer.

Dass Villepin Leute via den Fernseher in die Augen gucken kann, während er eigentlich zugibt, dass die Regierung überhaupt keinen Einfluss auf die Wirtschaft hat, kann kaum beim Volk gut ankommen.

Dänemark hat jeden Kündigungsschutz abgeschaft. Aber Arbeitslosengeld bleibt 4 Jahre lang auf der Höhe von 80% des letzten Gehaltes gewährleistet. Danach bekommen Sozialklienten Dagpenge mit Mietzuschuss, was viel großzügiger ist als in Frankreich oder Deutschland. Sogar arme Familien können dank großzügigem BAFöG ihre Kinder in die Uni schicken. Kein Wunder, dass sich die Dänen vor der Abschaffung des Kündigungschutzes nicht fürchten. :unamused:

Hilfe, was für eine Debatte !
Ich weiss gar nicht mehr ob ich gegen oder für den CPE bin.

Dabei geht mich das ganz direkt an, da ich ja bald auf den Arbeitsmarkt (im September nämlich) komme und noch 23 bin.

Eigentlich bin ich gegen den CPE, vor allemn wegen der langen Probefrist (2 jahre !!! :astonished: ) und zum anderen wegen der Möglichkeit, die es dem Arbeitgeber erlaubt, ohne jeglichen Grund Leute zu feuern. Ich glaube, dass da zuviele von dieser grossen Freiheit profitieren würden.

Andererseits ist mir auch klar, dass ich wahrscheinlich niicht lebenslang in meinem ersten Job bleiben werde, und das auch gar nicht will. Bin ja noch jung und flexibel. :laughing: Da ist mir jeder Vertrag eine Chance, professionnelle Erfahrungen zu sammeln.

Wiederum können unendlich viele Wochen-CPEs hintereinander auch nicht als « Erfahrung » gelten… oder doch ?

Zum Schluss denke ich aber dass ich ein CPE annehmen würde, wenn man mir morgen eins vorschlägt. In meiner Branche gibt es eh nicht soviel Arbeit. Da kann muss man sich ein CPE wohl gefallen lassen.

Ich hab übrigens eine Freundin, die ein CDI (ja, sowas gibt s auch noch !! :wink: ) kürzlich unterschrieben hat. Aber sie bekommt trotz ihrer maîtrise (=Magisterdiplom ?) nur den SMIC (also etwa 900 €(?) netto im Monat ). Ist das eine bessere Lösung ? :confused:

Ich habe heute während der Tagesschau daran gedacht. Monti, eine textile Firma von Maserada (nicht weit von meinem Dorf entfernt) wird 240 in seiner italienischen Anlage angestellte Mitarbeiter entlassen. Die Firma wird mehr Produkte in Indien erstellen. Schon hatte sie in den vorigen Jahren manche Mitarbeiter in Italien entlassen und neu in der Tschekischen Republik angestellt.

Sind wir davon überzeugt, dass wir dies Spiel gegen Osteuropa und Indien gewinnen können?

Außerdem hat Italien den Kündigungschutz schon lange her abgeschaffen. Mir gilt Monti als eine Antwort.

Solange Geld wichtiger sein wird, als das Humanleben manchen, die Welt blieben, wie er ist…
Man ruft das die weltweite Ausdehnung, Er schiene, daß das die Zukunft ist :cry:

Das ist nicht falsch. In Dänemark liegt das « ALG » bei 90% bzw. 82% (je nach Situation des Arbeitslosen), und das, 4 Jahre lang… Siehe : europa.eu.int/comm/employment_so … soc_de.htm

Das meinte ich auch: villeicht ist ein CPE mit 1500 netto im Monat besser als ein CDI mit 900?

Aber ist es möglich ein CPE mit 1500 netto im Monat finden ???.. ich habe 3 CDI (3 halbzeit CDI)… für 1100 netto im Monat… und manchmal soll ich 43 Stunde per Woche arbeiten …

Vielleicht ist CPE ein Lösung für Junge die keine Berufserfahrung hat !!! aber es ist nicht ein Lösung für alle Junge in Frankreich…;

(es ist nur meinem Meinung… mit meinem schlecht Deutsch !! :wink: )

Sicher.

Die Form eines Arbeitsvertrages hat nichts mit dem Gehalt zu tun. Es gibt Zeitarbeitsfirmen (in Frankreich werden die « Interim » genannt, glaub’ich), die befristete Jobs anbieten, die sehr gut bezahlt werden. Auf der anderen Seite, gibt es unbefristete Stellen die sehr schlecht bezahlt werden.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Das war auch nicht der Sinn dieses Gesetzes !
Dieses Gesetz war v.a. da um Jungen Menschen ohne Abschluss den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Niemals war es als Lösung für alle Jungen Menschen gedacht. Das ist ein Mythos/Gespenst, dass im Hirn der Franzosen herumspenst… :unamused:

Ich habe gerade heute eine Anzeige für ein CNE mit 1500 brutto im Monat gesehen. Klar, 1500 brutto sind noch keine 1500 netto, aber das ist schon nicht so schlecht, oder?

Und deine eigene Erfahrung zeigt genau das, was wir sagten: CDIs sind nicht unbedingt besser bezahlt, als die CNE und CPE könnten. Ich arbeite auch mit einer CDI (vollzeit) und bekomme genau das gleiche wie du :frowning:

Das meine ich auch einerseits, denn Arbeitlosigkeit betrifft oft die Jugend.

Doch egal, mann kann immer dich kapieren. :wink:

Ich glaube, das dass kein Mythos ist. Wahrscheinlich hätten skrupellose Arbeitgeber davon profitiert. Es ist ja leicht einen schlecht bezahlten Job anzubieten, Arbeitnehmer gibt es zur Zeit genug.
Dadurch können dann immer mehr Unternehmen die gleichen Methoden anwenden und wenn einmal alle so vorgehen, dann ist es sehr schwierig zurückzukommen.
Genau wie mit den Praktikanten, die nichts bezahlt bekommen !

Ist das klar genug, was ich geschrieben hab’?? :unamused: :neutral_face: :question: :S

Ich möchte sicher sein, dass ich nicht missverstanden habe. CPE ist nur ein Vertrag mit einer langen Probezeit (2 Jahren) und befristete Jobs haben damit nicht unbedingt zu tun - dafür gab es bereits Verträge wie CDD. Oder?

Ich weiß nicht, ob das selbe System von cotisations sociales für einen CPE-Job gilt. Wenn ja, dann müsste man netto etwas 1150 Euros bekommen. Es kommt darauf an, ob es gut oder schlecht ist. Ich meine, in Paris ist es zum Beispiel ziemlich wenig. Als ich dort wohnte, verdiente ich ein bisschen mehr und fand es noch zu knapp. In anderen Städten (mir fällt z.B. Besançon ein), wo das Leben nicht so viel kostet wie in der Hauptstadt und besonders die Mieten niedriger sind, könnte es gar nicht schlecht sein.

Nachdem sich die Gemüter über den CPE hoffentlich wieder beruhigt haben (unsere Länder wollen hier zwei verschiedene Wege gehen), möchte ich mal eine ganz profane Frage stellen:

Welche deutschen TV- und Radiosender könnt ihr an eurem Wohnort sehen/hören und macht Ihr davon Gebrauch?

Ich höre zu Hause via Satelit sehr viele französische Radiosender, im Fernsehen kann man in Köln, soweit ich weiß, nur ARTE empfangen. Aber mit TV-Kanälen kenne ich mich nicht so gut aus.

Kannst du nicht TV5 ansehen :open_mouth:? Ich erinere mich, dass ich immer diesen Kanal in Deutschland (Münster, München, Bonn, Berlin) empfangen habe. In Bonn konnte ich sogar die belgischen Kanäle ansehen. Das hilft ganz gut, wenn man ein bisschen Heimweh hat :frowning:.

Hier in Saint-Etienne kann ich aber « nur » Arte und die Deutsche Welle auf Deutsch ansehen : ich empfänge die beide Kanäle durch den ADSL Anschluss (mit der Freebox). Ich konnte auch Arte auf Deutsch per DVB (TNT auf Französisch) sehen als hier wird auch diese neue Übertragungsmedien benutzt :smiley:.

Ich gucke ganz wenig fern, und als deutschsprachigen Kanal empfange ich nur arte (kein Kabelanschluss, kein TNT, kein sat :wink: )
Und Radio höre ich nur eins an (nämlich France Inter), denn ich bin zu faul, andere Kanalen einzustellen! :stuck_out_tongue:

Sehr gute Frage Theresa ! :clap:

Also, liebe französische Forum-Leser/innen : Welche deutsche TV-Sender (bzw. Radiosender) schaut ihr euch zuhause an ?

Traduction pour les plus feignéants parmi vous - oui, oui, j’ai les noms ! :laughing: :wink: : « Quelles chaines TV ou radio allemandes écoutez-vous ? »